Titelbild

Roskilde

Stadtwappen
Das Wappen der Stadt Roskilde

Die Stadt Roskilde liegt nur rund 30 Kilometer westlich von der dänischen Hauptstadt Kopenhagen und ist mit knapp 47.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt der Ostseeinsel Seeland. Der Stadtkern liegt an einem an einem Hang oberhalb des Roskildefjord. Bekannt ist die Stadt für das Roskilde-Musikfestival, das seit 1971 stattfindet und jährlich rund 120.000 Zuschauer anzieht.

Gegründet wurde Roskilde bereits 998 n. Chr. als Nachfolger des nahe gelegenen Gammel-Lejre. Zahlreiche Hügelgräber in belegen jedoch, dass die Umgebung auch schon vor dem Mittelalter besiedelt war. Der Name geht zurück auf eine Sage, nach der König Roar an einer Quelle einen Opferplatz und eine Siedlung errichten ließ. Roskilde bedeutet daher soviel wie “Roas Quelle”. Ab ihrer Gründung in der Wikingerzeit galt die Stadt als einer der wichtigsten Handelsplätze in Nordeuropa. Die Stadt  war einst die Königsstadt und bis 1443 Hauptstadt Dänemarks. Seit 1972 ist Roskilde auch Universitätsstadt.

Sehenswürdigkeiten in Roskilde

Eine Stadtbesichtigung startet man am besten am Roskildefjord in der Umgebung des Hafens oder des Wikingermuseums.

Wikingermuseum

Wikingermuseum Roskilde
Wikingermuseum Roskilde

Das Wikingermuseum in Roskilde ist neben Oslo wohl eine der bedeutendsten Ausstellungen originaler Funde aus der Wikingerzeit. Das Museum verfügt sogar über eine eigene kleine Werft, die Wikingerschiffe originalgetreu rekonstruiert. Im Sommer werden täglich Fahrten mit einem Wikingerschiff auf den Roskildefjord angeboten.

Im Mittelpunkt des Wikingermuseums stehen fünf auf dem Roskildefjord gehobene Schiffe, die etwa 20 Kilometer nördlich von Roskilde vermutlich zwischen 1000 und 1050 n. Chr. absichtlich versenkt wurden und als Passagesperren dienten. Seeland wurde zu jener Zeit häufig von norwegischen Piraten heimgesucht. Ein mit diesen Sperren in Verbindung stehender Angriff auf Roskilde ist jedoch bis heute nicht überliefert. Die Schiffswracks wurden im Jahre 1957 bei Forschungsarbeiten des dänischen Nationalmuseums entdeckt und in den 1960er Jahren aus dem Roskildefjord geborgen.

Der Dom zu Roskilde

Der Dom zu Roskilde
Der Dom zu Roskilde

Das Wahrzeichen der Stadt Roskilde ist die Domkirche, auch St. Lucius-Dom genannt. Sie zählt zu den Nationaldenkmälern des Landes und steht an der Stelle, an der von Harald Blauzahn errichteten Stabkirche. 1995 wurde das Gotteshaus zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.

Das prächtige Bauwerk entstand in den 1170er Jahren im romanischen Stil unter Erzbischof Absalon. Ab dem ersten Jahrzehnt des 13. Jahrhunderts wurde die Kirche im gotischen Stil umgebaut. Der Bau der heutigen Backsteinkirche wurde im Jahr 1280 fertiggestellt und in darauf folgenden Jahrhunderten mehrmals ausgebaut und verändert. Aufgrund der vielen baulichen Maßnahmen im Laufe der Jahrhunderte kann man bei einem Gang um das Gotteshaus auf 800 Jahre dänischer Baugeschichte zurückblicken. Die Türme auf der Westseite stammen aus dem 14. Jahrhundert. Seit 1412, dem Todesjahr von Königin Margarethe I., werden hier alle dänischen Regenten bestattet. Bis heute sind in dem Gotteshaus 21 dänische Könige und 17 Königinnen beigesetzt. Unter den Grabmälern befindet sich auch die Ruhestätte von Harald Blauzahn, der 987 verstarb und seit 958 das dänische Königreich regierte. Ab 970 war er auch Herrscher über Norwegen.

Jährlich besuchen rund 150.000 Touristen den Dom zu Roskilde. Im Inneren des Gotteshauses lässt sich das 84 Meter lange Schiff und zahlreiche Kapellen bestaunen. Eine besondere Sehenswürdigkeit ist die Kapelle Christians IV., der hier beigesetzt wurde. Zu bewundern lässt sich dort eine Statue des Königs, die von dem dänischen Bildhauer Thorvaldsen erstellt wurde. In der Dreikönigskapelle im südlichen Anbau lassen sich in den Gewölben gut erhaltene Kalkmalerien bewundern.
 

Markplatz, Rathaus und Palais

Marktplatz
Der Marktplatz in Roskilde
mit Turm der ehemaligen St. Laurenti Kirche.
Rechts im Hintergrund der Dom.

Unweit des Doms befindet sich am Rande der Fußgängerzone der Marktplatz von Roskilde. er ist nach der früheren Ständeversammlung benannt und heißt heute Stændertorvet. Jeden Mittwoch und Sonntag ab 12:30 Uhr ist hier Markttag. An ihn grenzt das im Jahre 1881 im gotischen Stil erbaute Rathaus. Überschattet wird dieses jedoch von dem mittelalterlichen Turm der ehemaligen St. Laurenti Kirche, deren Kirchenschiff zur Zeit der Reformation abgerissen wurde. Die ruinen ihres Schiffes aus dem 12. Jahrhundert sind 1990 freigelegt worden.

Vom Markplatz aus setzt sich die Fußgängerzone fort. Reizvoll ist vor allem die gepflasterte Skogamergade, die noch aus dem Mittelalter stammt. Nicht weit von ihr befindet sich in der Gullandsstræde das Touristenbüro der Stadt.

Am Rande des Marktplatzes auf der Rückseite des Doms liegt sich das Palais mit seinen hübschen, gelben Häusern. Im Mittelalter befand sich hier die Bischofsresidenz, die bei Besuchen der königlichen Familie auch deren Aufenthaltsort war. Von 1835 bis 1848 tagte an dieser Stelle die Ständeversammlung und arbeitete die neuzeitliche Verfassung aus, die 1849 inkraft trat. Heute beherbergt das Palais zwei Museen.
 

Fotos von Roskilde

Fotos von Roskilde sowie weiteren Städten und Sehenswürdigkeiten der Insel Seeland und anderen Regionen Dänemarks finden Sie in unserer Bildergalerie Seeland.