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Die Insel Mön

Brücke
Die Brücke zwischen Seeland und Mön

Die Insel Mön (dän. Møn) liegt im Südosten von Dänemark, südlich von Seeland und Nordöstlich von Falster. Sie ist mit 218 Quadratkilometern eine der größeren Insel des Königreichs. Hier leben rund 9.900 Menschen, wobei die Bevölkerungszahl seit einige Jahrzehnten rückläufig ist. In den 1960er Jahren lebten hier noch rund 12.000 Insulaner.

Wie die deutsche Ostseeinsel Rügen entstand Mön durch tektonische Anhebung einer größeren Landmasse, die bis auf diese beiden Insel inzwischen unterhalb des Meeresspiegels liegt. Große Teile der Insel bestehen aus Muschelkalk, der sich während der Kreidezeit vor rund 75 Mio. Jahren aus Muscheln und anderen abgestorbenen Kleinstlebewesen entstand. Höchste Erhebung der Insel ist der 143 Meter hohe Aborrebjerg.

Die Insel war bereits während der Stein- und Bronzezeit besiedelt. Darauf weisen zahlreiche Steinsetzungen und Grabstätten hin. Auf der Insel wurden bis heute 119 Hünengräber entdeckt.

Heute gehört Mön zur Großgemeinde Vordingborg im Süden von Seeland. Größter Ort und Hauptstadt Möns ist Stege an der gleichnamigen Bucht im Norden der Insel. Ähnlich wie bei Städtepartnerschaften gibt es diese auch von der Europäischen Union gefördert unter Inseln. Partnerinsel von Mön ist die deutsche Ostseeinsel Fehmarn.
 

Sehenswürdigkeiten auf Mön

Erreichbar ist Mön am besten über eine der zwei Brücken. Eine davon führt von Kalvehave an der Südspitze Seelands (dän. Sjælland) nach Koster im Norden von Mön. Die zweite Brückenanbindung besteht von der Europastraße E47 kommend von der Insel Farø. Bekannteste Touristenattraktion auf Mön sind die weißen Kreidefelsen im Osten der Insel. Sie ziehen jährlich Tausende von Touristen an. Auf dem Weg dorthin lassen sich aber noch viele weitere Sehenswürdigkeiten entdecken.

Der Südwesten von Mön

Von der Europastraße E47 kommend überquert man zunächst einen im Jahre 1943 eingeweihten Damm, der als Straße 287 von Farø nach Mön führt. Etwa zwei Kilometer nach dem Damm geht eine Straße rechts in Richtung Harbølle ab und bringt den Reisenden zu der Fanefjord-Kirche am gleichnamigen Fjord. Wie viele andere Kirchen in Dänemark hat ihr Turm einen Treppengiebel und strahlt in hellem Weiß mit rotem Ziegeldach. Sie wurde etwa Mitte des 13. Jahrhunderts in junggotischen Stil errichtet.

Zurück auf der Hauptstraße 287 erreicht man nach einige Kilometern ostwärts den Grabhügel Klekkende Høj nördlich der Straße. Er gehört zu den bekanntesten Hünengräbern in Dänemark. Das aus der Jungbronzezeit stammende, doppelte Ganggrab gehört zu den besterhaltenen seiner Art und lohnt einen Besuch. Bereits 1797 wurde das Grab geöffnet und war bis dahin völlig unberührt erhalten geblieben.

Nochmals einige Kilometer weiter passiert man auf der Straße 287 die Ortschaft Damsholte und ihre Kirche, die im Jahre 1743 eingeweiht wurde. Folgt man von hier aus der 287 weiter, kommt man nach einigen Kilometern, etwa drei Kilometer vor Stege zu dem Grabhügel Jordhøj. Er besteht aus einem acht Meter langen Gang und einer zehn Meter langen Kammer. Auch hier lohnt ein Besuch des frühgeschichtlichen Grabmals.

Stege

Stege
Im Ortskern von Stege

Stege liegt im Norden der Insel am Boddengewässer Stege-Nor ist der Hauptort von Mön. Wer von Seeland aus über die Brücke nach Mön kommt und in Richtung Osten fährt, erreicht die Kleinstadt bereits nach wenigen Kilometern.

Stege wurde bereits im Jahre 1175 unter Valdemar I. gegründet und erhielt im Jahre 1268 die Stadtrechte. Durch die Fischerei, insbesondere den Heringsfang, kam Stege bereits im 14. Jahrhundert zu Wohlstand und Reichtum. Der mittelalterliche Grundriss der Stadt mit einer Wehranlage ist trotz vieler Zerstörungen Steges bis heute erhalten. Von der ursprünglichen Stadtbefestigung ist heute jedoch als einziges Gebäude nur noch das Mühlentor am nördlichen Stadtrand erhalten. An einigen Stellen erkennt man auch noch den Wallgürtel, der sich um die Stadt zog. Sehenswert sind auch die aus dem 13. Jahrhundert stammende St. Hans Kirke sowie das alte Rathaus aus dem Jahr 1854. Geschichtlich interessierte Besucher finden im Patrizierhaus aus dem Jahre 1780 ein Museum, das von der Geschichte der Insel Mön erzählt.

Heute zählt die Stadt rund 3.900 Einwohner und bietet Besuchern zahlreiche Geschäfte und Supermärkte sowie Restaurants und Bars. Auch Unterhaltungsangebote wie Kino und eine Diskothek hat die Kleinstadt zu bieten. Dem Reisenden steht auch ein Touristenbüro im ehemaligen Zollgebäude der Stadt zur Verfügung, wo er sich mit Informationen über Stege und die Insel Mön eindecken kann. Und in den Sommermonaten Juli bis Mitte August findet immer dienstags ein Markt im Zentrum des Ortes statt. Dann verwandelt sich der Ortskern zu einer Fußgängerzone mit zahlreichen Ständen und Shopping-Möglichkeiten.

Der Osten von Mön

Kirche Elmelund
Die mittelalterliche Kirche von Elmelund

Folgt man von Stege aus der Landstraße 287 weiter ostwärts, erreicht man nach vier Kilometern den Ort Keldby. Direkt an der Hauptstraße befindet sich rechter Hand die hübsche Keldby-Kirche. Das aus Backsteinen bestehende Gotteshaus ist von einem kleinen Friedhof umgeben. Das Kirchenschiff wurde bereits in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtet, während der Kirchturm mit seinen Treppengiebeln aus der Zeit um 1480 stammt. Sehenswert sind vor allem die Kalkmalereien im Inneren der Kirche. Sie stammen aus unterschiedlichen Epochen, wobei sich die ältesten an den Chorwänden befinden und um 1275 entstanden. Die Kanzel entstand im Jahre 1586.

Weitere vier Kilometer weiter östlich von Keldby befindet sich der Ort Elmelunde. Die Elmelunde-Kirche gilt als das älteste Gotteshaus der Insel Mön. Ihre Entstehung ist auf das Jahr 1086 datiert. Der Turm wurde um 1300 erbaut, und die oberen Stockwerke samt den landestypischen Treppengiebeln wurden jedoch erst Anfang des 16. Jahrhunderts fertiggestellt.

Drei Kilometer östlich von Elmelunde an der Straße 287 liegt Borre. Die Backstein-Kirche des Ortes, direkt an der Hauptstraße gelegen, stammt aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhundert. Wie andere Kirchen auf Mön wurden ihre Dekorationen von norddeutschen Backsteingotik beeinflusst. Dies gilt auch für die rund drei Kilometer weiter gelegene Kirche des Ortes Magleby aus dem frühen 13. Jahrhundert. Der heutige Chor an der Südseite der Magleby-Kirche wurde jedoch erst im 16. Jahrhundert erbaut.

Unweit von Magleby befindet sich östlich des kleinen Dorfes Sømarke das Hühnengrab Soemarkedyssen aus der Bronzezeit. Der Runddolmen beherbergt eine offene, achteckige Grabkammer. Sie entstand wahrscheinlich um 1.500 v. Chr. Der aus Findlingen bestehende Dolmen entstand vermutlich bereits in der Jungsteinzeit um 3.000 v. Chr. Das Vorzeit-Denkmal diente in früheren Zeiten Seefahrern als Landmarke.

Liselund Slot
Das charmante Schloss Liselund
im Osten von Mön

An der nordöstlichen Küste von Mön befindet sich in einem idyllischen Park das charmante Lustschösschen Liselund Slot. Dieses wurde im Jahre 1783 von dem Inselvogt Antoine de la Calmette zu Ehren seiner Frau Elisabeth erbaut und dürfte wohl das einzige reetgedeckte Schloss der Welt sein. Auf einer Europareise wurde das Paar von verschiedenen Garten- und Parkanlagen inspiriert, und so entstand ab 1790 um Liselund herum eine vielseitig gestalteter Park. So entstand in den Folgejahren ein Park mit Bächen und aufgestauten Seen, Kanälen, Grotten und Sumpfwiesen sowie Kapellen und Bauernhütten. Zu letzteren gehört auch das hübsche, reetgedeckte Schweizerhaus, das man auf dem Weg vom Parkplatz zum Schloss passiert. Seit Ende des 19. Jahrhunderts ist das Schloss Eigentum der adligen Familie Rosenkrantz.

Møns Klint

Einige Kilometer südlich von Liselund Slot befindet sich die größte und wohl dramatischste Sehenswürdigkeit der Insel Mön und wohl auch eine der bedeutendsten von ganz Dänemark - die berühmten Kreidefelsen Møns Klint (dt. “Klippen von Mön”). Etwa 2,5 Kilometer vor den berühmten Kreidefelsen endet die asphaltierte Straße. Ab hier führt ein gut ausgebauter Waldweg direkt zum gebührenpflichtigen Parkplatz an den Klippen. Mit dem Pkw ist dieser breite Waldweg jedoch problemlos zu befahren.

Møns Klint
Die Kreidefelsen Møns Klint sind die
touristische Hauptattraktion der Insel Mön

Neben einem Hotel, einer Cafeteria, Spielplatz und Schauvitrinen gibt es direkt am Parkplatz seit 2007 auch ein GeoCenter, in dem in einer geologischen Ausstellung die Entstehungsgeschichte der Kreidefelsen, der Insel Mön und anderen Teilen Dänemarks.

Die Steilküste zieht sich über eine Länge von fast zwölf Kilometern und erreicht eine Höhe von bis zu 128 Metern. Die Kreidefelsen bestehen aus einer über 100 Meter dicken, aus Kalkschalen von Kleinstlebewesen zusammengebackener Kreide. Entstanden ist diese Schicht während der Kreidezeit von rund 75 Mio. Jahren, als ein tropisches Meer den Ostseeraum bedeckte. Durch Bewegungen der Erdkruste wurden die Schicht immer weiter angehoben. In der letzten Eiszeit erhielten sie durch Gletscherbewegungen ihr heutiges Aussehen. Wind, Niederschlag und Frost verliehen den in den vergangenen 10.000 Jahren den letzten Schliff.

Über 200.000 Besucher kommen jährlich zu den bekannten Kreidefelsen. Hier können ausgedehnte Spaziergänge sowohl durch den Wald entlang der oberen Felskante als auch direkt am Strand unternommen werden. Unweit des Parkplatzes führt eine rund 500 Stufen zählende, steile Treppe hinab ans Meer. Der Ab- und Aufstieg ist etwas schweißtreibend, doch die Mühe lohnt sich! Der Strand ist vor allem für Steine- und Fossiliensammler ein Paradies.

Fotos von Mön

In unserer Bildergalerie Mön finden Sie zahlreiche Aufnahmen von der kleinen Insel im Südosten Dänemarks sowie einige Erläuterungen zu den aufgenommenen Sehenswürdigkeiten.