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Inlandsbahn in Mora

Auf der Aufnahme ist ein Triebwagen der schwedischen Inlandsbahn an der Bahnstation in Mora zu sehen. Die Inlandsbahn erfreut sich vor allem bei Urlaubern großer Beliebtheit. Ihre Route beginnt in dem südschwedischen Ort Kristinehamn und führt vorbei an Mora und Östersund bis nach Gällivare in Lappland etwa 70 Kilometer über dem Polarkreis.

Die geschichtsträchtige Strecke ist mit der Historie des Landes hinsichtlich der Entwicklung von einer Agrargesellschaft zu einer Industrienation eng verbunden. Das zeigt sich in erster Linie in der Verbindung der Industriestädte des Südens mit den Gemeinden Lapplands. In letzteren spielt nach wie vor die traditionelle Rentierhaltung der Sami eine große Rolle. 1907 wurde mit der Errichtung der beinahe 1300 Kilometer langen Route begonnen. Der Anlass hierzu war die seit Ende des 19. Jahrhunderts immer stärker wachsende Industrie. Aus diesem Grund sollten die Verkehrswege verbessert sowie auch abgelegene Regionen mit dem Zug erschlossen werden. Infolgedessen wurde die Inlandsbahn ins Leben gerufen. Mit ihr sollte Holz aus den dünn besiedelten und waldreichen Regionen im Norden nach Süden befördert werden. Hierfür waren auch Sägewerke entlang der Strecke geplant. Zudem spielte der Transport von Erzen mit schweren Güterzügen eine zunehmende Rolle. Auch heute noch werden teilweise Waren, Holz und Bodenschätze auf der Strecke transportiert. Insgesamt betrug die Bauzeit der Inlandsbahn 30 Jahre, die Inbetriebnahme fand nach und nach auf den einzelnen Etappen statt. 1937 weihte der damalige Kronprinz Gustav Adolf den letzten Streckenabschnitt zwischen Arvidsjaur und Jokkmokk ein.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden viele schwedische Bahnstrecken, darunter auch die Inlandsbahn, zunehmend unrentabler. Aus diesem Grund überlegte die Regierung, den Personenverkehr komplett auf Busse zu verlagern. Dies führte allerdings zu großen Protesten in der Bevölkerung. Schließlich wurde die Stilllegung des Zugverkehrs durch einen 1991 stattgefundenen Regierungswechsel verhindert. Infolgedessen wurde das Inlandsbahn-Komitee gegründet, das die Strecke in eine regionale Trägerschaft überführte. Bei dieser trugen die Anliegergemeinden und der schwedische Staat gemeinsam die Kosten. Die insgesamt 15 zugehörigen Anliegergemeinden riefen für den Erhalt der Strecke eine Aktiengesellschaft ins Leben. Deren Aufgabe war die Unterhaltung der Strecke, die Erstellung eines Fahrplans sowie die Verwaltung der Investitionsmittel. Die finanzielle Verantwortung für die Infrastruktur der Bahn blieb allerdings beim Staat.

Heute ist die Inlandsbahn vor allem im Tourismus eine besondere Attraktion. Während der Fahrt steht jedem Fahrgast die Fahrerkabine mit Blick aus dem Führerhaus offen. Für viele Reisende und vor allem für Eisenbahnliebhaber gilt hier daher der Spruch: Der Weg ist das Ziel“.

Mora Inlandsbahn

Landkarte

Foto: Mora Inlandsbahn

Lage: Mora, Schwedische Inlandsbahn, Schweden