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Sehenswürdigkeiten auf Gotland

Gotland liegt vor der Südostküste Schwedens und ist mit fast 3.200 Quadratkilometern die größte Insel des Königreichs und zugleich zweitgrößte Insel in der Ostsee. Die Insel ist bereits seit der Steinzeit bewohnt und erhielt ihren heutigen Namen von dem Germanenstamm der Goten. Auf ihr leben knapp 58.000 Menschen, davon fast die Hälfte in der Gemeinde Visby. Die beliebte Ferieninsel ist durch einen regen Fährverkehr mit dem schwedischen Festland verbunden.

Visby

Die Kleinstadt Visby ging aus der Hansestadt Wisby hervor, die seinerzeit eines der wichtigsten Handelszentren Europas war. Heute besticht der Hauptort Gotlands durch seinen aus dem Mittelalter stammenden und gut erhaltenen Stadtkern, der von einer 3,6 Kilometer langen und elf Meter hohen Stadtmauer aus Kalkstein umzogen ist. Entlang der alten Stadtbegrenzung stehen insgesamt 36 Türme, die eine gute Aussicht auf die Umgebung bieten. Die Ringmauer selbst stammt aus dem 13. Jahrhundert. Neben der Festung Visborg gehört auch die Domkirche St. Maria aus dem 12 Jahrhundert sowie die Kirchenruinen St. Karin und St. Nikolaus zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt. Der Hafen von Visby wird häufig auch von Kreuzfahrtschiffen auf ihrem Weg durch die Ostsee angelaufen.

Visby wurde aufgrund seiner zahlreichen mittelalterlichen Bauwerke bereits im Jahre 1805 unter Denkmalschutz gestellt. 1995 nahm die UNESCO die Stadt in die Liste des Weltkulturerbes auf. Der gesamte Stadtbereich innerhalb der alten Ringmauer sowie die angrenzenden Parks sind heute denkmalgeschützt.

Im Sommer finden in Visby vielerorts Konzerte und andere Veranstaltungen statt. Der Reisende stößt hier übrigens auch auf eine ungewöhnlich hohe Dichte an Restaurants und Gaststätten. Wer einen Familienurlaub mit Kindern auf Gotland verbringt, sollte auch einen Besuch des Freizeit- und Vergnügungsparks Kneippbyn in Erwägung ziehen, der von Visby aus mit dem Auto in wenigen Minuten erreicht werden kann. Dort befindet sich u.a. auch das Originalgebäude der “Villa Kunterbunt”, das aus den Verfilmungen der Pippi-Langstrumpf-Bücher von Astrid Lindgren aus den 1960er Jahren bekannt ist.

Die Landschaft Gotlands

Der nördliche Teil Gotlands ist von steilen Kliffs und skurrilen Felstürmen aus Kalkstein gekennzeichnet, wie z.B. dem 27 Meter hohen Jungfrun. Badebuchten wie die von Lickershamm sind hier eher eine Ausnahme. Im Landesinneren finden sich große und dichte Waldgebiete, die die Sicht auf die Ostsee versperren. Eine Attraktion in Nordgotland ist die Tropfsteinhöhle von Lummelunda, die mit 2,6 Kilometern zu den längsten Höhlensystemen Schwedens gehört. Auf der nördlich gelegenen Nachbarinsel Fảrö findet der Reisende eindrucksvolle Dünen im Naturschutzgebiet Ullahau. Zu dem Eiland besteht eine kostenlose Fährverbindung.

Die Küstenabschnitte im Osten und Süden der beiden Inseln Fảrö und Gotland sind wesentlich flacher als an ihrer Nord- und Westseite. Sie bieten dem Erholung suchenden mehr Sandstrände und Strandbäder. Gotland selbst ist insgesamt relativ flach bis sanft gewellt und eignet sich daher auch ideal für Fahrradtouren. Die Straßen und Radwege sind in ausgezeichnetem Zustand und gut beschildert. In den Heidegebieten der Insel trifft man häufig auch auf die halbwilden Gotlandponys, die Skogsruss, die hier frei herumstreifen. An der Südspitze Gotlands hingegen ist die Küste wieder mehr zerklüftet und es lassen sich die Felstürme und Steilklippen bewundern und zahllose Vögel beobachten.

Auf ganz Gotland findet der Besucher gut 90 Kirchen aus der Zeit vor dem 15. Jahrhundert, die bis heute genutzt werden. Jede für sich ist eine Sehenswürdigkeit, wie beispielsweise die Lärbro-Kirche mit ihrem achteckigen Turm oder die Bro kyrka mit ihren Kalkmalereien. Ebenso die Dalhem kyrka aus dem 13. Jahrhundert, die zu den prächtigsten Kirchen Gotlands gehört.